Wachsen wollen - schneller und breiter aufgestellt, als die eigenen Ressourcen es erlauben. Wie kann so etwas gelingen? Dieser Herausforderung stellten sich Andreas und Dr. Stefan Vonderschmidt von Georgii Kobold. Sie entschieden sich daf?r, ein Unternehmen zuzukaufen. Beratung und Begleitung kamen vom RKW Baden-W?rttemberg: RKW BW-Fachberater Dr. Mirko H?cker fand das Gesuchte, k?mmerte sich um die Anbahnung und Vollendung des Kaufs.

Die Br?der Stefan und Andreas Vonderschmidt sind 2018 als gesch?ftsf?hrende Gesellschafter in die erste Reihe des traditionsreichen Familienunternehmens Georgii Kobold ger?ckt. Das Unternehmen aus Horb am Neckar hat sich mit Antriebstechnik f?r Maschinen- und Anlagenbau seinen Namen gemacht. Nach der Unternehmensnachfolge (bei der ebenfalls das RKW BW unterst?tzt hatte) ging der Blick nach vorn: Die junge Generation hat sich eine Gesch?ftsfeld-Erweiterung vorgenommen. Die Vonderschmidts strebten einen eigenen Getriebebau an - am liebsten ein B?ndel aus Knowhow, Team und Anlagen, also einen kompletten Zukauf. RKW BW-Fachberater Mirko H?cker unterst?tzte das. Heute geh?rt die Rotax Zahnrad- und Getriebefabrik GmbH in Hemmingen zu Georgii Kobold. Aber von vorn. Auch Fachberater H?cker fand die Idee gut: "Georgii Kobold hat sich klug aufgestellt. Die Unternehmensnachfolge ist rechtzeitig gut geregelt worden. Vor einigen Jahren wurden im Haus eigene Magnetgetriebe entwickelt, die Firma hat das Patent. Ein sehr innovatives Produkt, beispielsweise sind Anwendungen mit Drehzahlen oberhalb der Grenzen konventioneller Getriebe m?glich. Etwas Vergleichbares gab es zuvor nicht. Am Markt und bei den Kunden ist das gut angekommen. Wir erleben dort eine echte Wachstumsgeschichte. So ist es gelungen, das Traditionsunternehmen neu aufzustellen - von den aktuellen konjunkturellen Entwicklungen ist es dadurch weniger stark betroffen. Georgii Kobold kann jetzt die Fr?chte ernten, der Weg ist geebnet. Ein guter Moment, um an Akquise zu denken und die eigene Wertsch?pfung zu reflektieren. Sich das Thema Getriebe ins eigene Haus zu holen, ist konsequent."

Das Ziel von Georgii Kobold: Als Systemanbieter am Markt positionieren

Denn Georgii Kobold will sich am Markt als Systemanbieter positionieren. Eigene Getriebe zu produzieren, hat auch technisch Vorteile: Man kann Getriebe und Motoren besser abstimmen. Georgii Kobold fertigt kleinere St?ckzahlen, oft nur wenige hundert. H?cker bewertet das wie die Br?der Vonderschmidt: "Mit einer eigenen Getriebe-Produktion ist man flexibler, kann den Kunden noch bessere L?sungen aus einer Hand anbieten." ?ber das Netzwerk des RKW BW kam Rotax ins Spiel, Zahnrad- und Getriebefabrik, ein Familienunternehmen auf der Suche nach einer Nachfolge-L?sung - und ebenfalls vom RKW Baden-W?rttemberg beraten. Mit 40 Besch?ftigten war Rotax genau halb so gro? wie Georgii Kobold, das passte. Die Distanz zwischen Horb (Landkreis Freudenstadt) und Hemmingen (Kreis Ludwigsburg) fanden die Vonderschmidts machbar. "Das war ein sehr treffgenauer Vorschlag von Herrn H?cker", sagen die Br?der heute. "Genau das, was wir gesucht haben." Also begannen die Gespr?che.

Zukunft sichern f?r Firma und Mitarbeiter

"Es waren interessante Termine, in beiden H?usern", erinnert sich Stefan Vonderschmidt. Die Gesellschafter besichtigten gegenseitig die Betriebe, tasteten sich vor. Fanden viele Parallelen: Rotax geht zur?ck ins 19. Jahrhundert, Georgii Kobold wurde 1924 gegr?ndet. "Wer ein familiengef?hrtes Unternehmen wie Rotax abgibt, m?chte wissen, dass es gut weitergef?hrt wird, und eine langfristige Strategie f?r die Mitarbeiter", das konnte Andreas Vonderschmidt gut nachvollziehen. Allen Beteiligten sei klar geworden: Beide Unternehmen sind zusammen st?rker als einzeln, gemeinsam kann man wachsen.

Dann ging es darum, den Rahmen zu stecken. Wie wird der Kauf gestaltet? "Am Ende wurde es ein Asset Deal", berichtet Andreas Vonderschmidt. Beide Unternehmen hatten ihre RKW BW-Fachberater am Tisch. Die Berater moderierten, erg?nzten Fachwissen und Inhalte. "Die Konstellation war sehr harmonisch und vertrauensvoll, wir konnten offen diskutieren", sagt Andreas Vonderschmidt. Wenn Fragen aufkamen, die sich f?r die gro?e Runde weniger eigneten, lie?en sie sich hinter den Kulissen mit dem RKW BW-Ansprechpartner kl?ren. Auch die Finanzierung des Kaufpreises, gemeinsam mit Kapitalgebern und einer Beteiligungsgesellschaft, hat der RKW BW-Experte mit organisiert.

Entwicklung ausbauen, Maschinenpark erweitern

Im Mai 2019 war der erste Kontakt, die Vertr?ge wurden am 1. Januar 2020 wirksam - "trotz der ganzen Komplexit?t ging es sehr fix", sagt Stefan Vonderschmidt im R?ckblick. Rotax bleibt eigenst?ndig und am Standort Hemmingen erhalten. Dort werden auch weiterhin Zahnr?der hergestellt, das Portfolio bleibt bestehen. Im Bereich Getriebe geben die Hemminger Gas: Bis Ende 2020 soll es eine erste Basisbaureihe geben, aus der man ma?geschneiderte Getriebe f?r die Lebensmittelindustrie und die Medizintechnik gestalten kann. Die neuen Inhaber wollen in die Entwicklung stark investieren, sie auf- und ausbauen und den Maschinenpark erweitern.

"Ohne das RKW BW und seine Fachberater h?tten wir l?nger gebraucht"

All das war sp?rbar leichter mit dem RKW BW", sagt Andreas Vonderschmidt. "Alle Termine waren sehr gut vorbereitet. Ohne Beratung h?tten wir l?nger gebraucht. Und man macht so etwas nicht jeden Tag: Due Diligence, Verhandlungen, Formalit?ten. Es war eine sehr weitreichende Entscheidung, wir h?tten vielleicht Fehler gemacht. Gut, dass wir uns auf die Berater und ihre Erfahrung verlassen konnten." Sein Bruder bekr?ftigt: "Ich f?hle mich sehr wohl mit dieser Entscheidung."

Weitere Informationen

  • GEORGII KOBOLD GmbH & Co. KG
  • 72160 Horb
  • www.georgiikobold.de
  • RKW BW-Beraterin: Bettina Banaj
  • RKW BW-Fachberater: Dr. Mirko H?cker
  • Beratungszeitraum: 2019
  • Beratungsschwerpunkte: Akquise und Unternehmenskauf (Asset Deal)

Das RKW BW unterst?tzt mittelst?ndische Unternehmen mit Unternehmensberatung und Weiterbildung. M?chten Sie sich unverbindlich informieren? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Beratung RKW Baden-W?rttemberg

0711 229980